Über STELE

Der Umstieg auf elektrische Antriebe stellt eine große Transformation des Mobilitätssystems dar. Zum einen müssen private und gewerbliche Fahrzeugflotten in allen Fahrzeugklassen schrittweise umgestellt werden. Zum anderen bedeutet die Elektrifizierung aber auch den Aufbau neuer Infrastrukturen für die Übertragung der benötigten Energie in die Fahrzeuge. Was bisher über die Tankinfrastruktur abgewickelt wurde, wird künftig über das Stromnetz übertragen. Das bedeutet, dass nicht nur zusätzliche Strommengen benötigt werden, sondern auch höhere Leistungen übertragen werden müssen. Da die Kapazitäten im Stromnetz aber beschränkt sind, muss dieses an vielen Stellen ausgebaut werden. Dieser Ausbau ist kostspielig und muss deshalb so effizient und zielgerichtet erfolgen wie möglich.

Dabei sind die Bedürfnisse der Elektromobilitätsbranche sowie der Netzbetreiber von größter Bedeutung. Sie müssen den rasant steigenden Bedarf an Ladeinfrastruktur decken und gleichzeitig eine nachhaltige Netzintegration sicherstellen. Vor allem Unternehmen mit großen Fuhrparks wie Logistik-Unternehmen oder Verkehrsbetriebe, die zukünftig einen erheblichen Ladebedarf haben oder Betreiber von öffentlicher Ladeinfrastruktur müssen in der Planung der Netzinfrastruktur besonders berücksichtigt werden.

STELE ist eine Austauschplattform, über welche die verschiedenen Akteure aus der Elektromobilitäts-, Energie- und Infrastrukturbranche ihre Anforderungen und Pläne einbringen können. Ziel ist es, die unterschiedlichen Perspektiven zusammenzuführen und Hürden sowie Hemmnisse bei der Integration von Elektromobilität in das Stromnetz zu identifizieren und abzubauen.

STELE wird seit September 2024 im Auftrag des Klima- und Energiefonds durch ein internationales Konsortium entwickelt. Die Plattform wurde vom Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur initiiert und wird im Auftrag und aus Mitteln des Klima- und Energiefonds implementiert. Das beauftragte Projektkonsortium setzt sich aus dem Reiner Lemoine Institut (Berlin), der Grazer Energieagentur, UIV Urban Innovation Vienna, Kairos (Bregenz) und Localiser (Berlin) zusammen und vereint fachliche Expertise und starke regionale Präsenz.

 

Warum eine neue Plattform?

Österreich befindet sich mitten in der Energie- und Verkehrswende. Die volatile Einspeisung durch Erneuerbare Energien steigt und ebenso der Strombedarf des Landes, da unter anderem immer größere Teile des Verkehrssektors elektrifiziert werden. Millionen Elektroautos und Tausende LKW und Busse müssen zukünftig intelligent in das Stromnetz eingebunden werden. Diese Integration stellt alle beteiligten Akteure, von Netz- und Flottenbetreiber über Ladeinfrastrukturbetreiber bis hin zur Politik, vor große Herausforderungen. Diese Veränderung bietet gleichzeitig aber auch Chancen. Damit diese Chancen genutzt werden können, ist eine intelligente Integration und ein hoher Grad an Vernetzung und kontinuierlichem Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Akteuren erforderlich. Genau hierfür wurde mit STELE eine neue Plattform geschaffen.

Denn: Im Netzbereich werden heute schon die Entscheidungen für die Infrastruktur der Zukunft getroffen. Netzbetreiber arbeiten mit Planungshorizonten von Jahrzehnten. Das Stromnetz darf nicht zum Flaschenhals für den Markthochlauf der Elektromobilität werden. Damit Netzbetreiber die zusätzliche Flexibilität der Elektromobilität in ihren Betrieb integrieren können, braucht es neue dynamische Ansätze, mehr Austausch zwischen den Akteuren und einen regulatorischen Rahmen, der die Chancen erkennt und den Akteuren geeignete Werkzeuge an die Hand gibt. STELE ist der zentrale Ort, um die Akteure zusammen zu bringen und wirksame Formate für eine schnelle und intelligente Netzintegration zu entwickeln. Über analoge Veranstaltungen schaffen wir einen sicheren Raum für vertrauensvollen Austausch der Akteure. Mit Hilfe digitaler Werkzeuge unterstützen und beschleunigen wir datenbasiert den Austausch der Akteure.