Im Rahmen der Förderinitiative analysierte Schlager gemeinsam mit Expert:innen der Fachgruppe UBIT zunächst Potenziale und Strategien für eine nachhaltige Mobilität. Auf Basis der Ergebnisse entstand ein umfassendes Umsetzungskonzept, das Ladeinfrastruktur, Photovoltaik, Energiespeicherung und intelligentes Lademanagement integriert.
Die Umsetzung schreitet zügig voran: Ein 400-kW-Stromanschluss mit 100 % Ökostrom, eine 765-kWp-PV-Anlage sowie eine Mischung aus Normallade- und Schnellladesäulen mit bis zu 480 kW Leistung bilden das Rückgrat der neuen Energiearchitektur. Seit 2024 sind drei Volvo FH Electric und ein Mercedes eActros im Einsatz, 2025 folgen ein Scania Electric sowie sechs weitere E-Lkw der neuesten Generation.
Bereits in den ersten 18 Monaten wurden 905.000 Kilometer emissionsfrei zurückgelegt – das entspricht einer Einsparung von rund 217.000 Litern Diesel. Trotz hoher Anfangsinvestitionen rechnet das Unternehmen mit deutlich geringeren Betriebskosten. Die Umsetzung der Flottenelektrifizierung durch Schlager Transport Logistik zeigt, wie sich Elektrifizierungsprojekte erfolgreich umsetzen lassen.
Allgemeine Infos
Nutzungsverhalten: Verteilverkehr in Österreich. Routenlängen von 3-500 km. 95 % der Fahrleistung wird national erbracht.
Förderung: Erstanalyse mit ÖKO-PLUS-Förderung der Wirtschaftskammer Oberösterreich. Beschaffung unter Förderung von ENIN der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft
Flotte
| N2: Lkw 3,5 – 12 t | N3: Lkw > 12 t | M3: Busse > 5 t & > 8 Sitze | |
| Gesamtbestand | – | 25 | – |
| Elektrifiziert 2025 | – | 11 | – |
| Elektrifiziert 2030 | – | 25 | – |
Technische Umsetzung
Ladeinfrastruktur: 10 Ladepunkte -> 480 kW je 4 LPadepunkte. Maximal 240 kW je Ladepunkt. Verteilung der Energie über Lademanagement.
97 % der Energie wird im Depot geladen. Bei Vollelektrifizierung wird der Anteil vermutlich auf 60 bis 70 % sinken.
Netzintegration: 400 kW Netzanschluss -> Erweiterung bis 2030 vorgesehen.
765 kWp PV Anlage mit 1,6 MW stationärem Energiespeicher.
Intelligentes Lademanagement, das auf Basis dynamischer Strompreise operiert.
Herausforderungen und Lessons Learned
Kein einziger Ausfall bei 905.000 km Fahrt.
PV-Anlage mit stationärem Energiespeicher ist großer Mehrwert: 2025 konnte 60 % der benötigten Energie selbst erzeugt werden. Dabei ist der Energiespeicher ein „must-have“ für die Wirtschaftlichkeit der PV-Anlage.
Preise der LKW ohne Förderung bisher noch nicht erschwinglich. Auch die differenzierte Maut trägt stark zur Attraktivität von E-LKW bei. Da im Nahverkehr kaum Mautgebühren anfallen, gestaltet sich die Wirtschaftlichkeit dort schwieriger als im Fernverkehr.
Niedrige Preise für das öffentliche Laden im Fernverkehr sind essenziell. Preisparität zum Diesel liegt bei bei 30 ct je km (Netto) und sollte erreicht werden.
Ausblick
Bis 2030 ist die vollständige Elektrifizierung der eigenen Flotte geplant. Dafür wird der Netzanschluss voraussichtlich auf 2 MW erweitert. Eine mögliche PV-Erweiterung sowie zusätzliche Speicherkapazitäten sollen die Energiekosten weiter stabilisieren und nachhaltiger gestalten.