05.12.2025 – Blog

Umsetzungsbeipiel Del Fabro Kolarik

Umsetzungsbeispiel: Del Fabro Kolarik

Kurzbeschreibung

Der österreichische Getränkegroßhändler Del Fabro Kolarik treibt die Umstellung seines Fuhrparks konsequent voran. 2023 wurde der erste E-LKW (N3) in Dienst gestellt. In den folgenden beiden Jahren kamen drei weitere E-LKW (N3) und vier Transporter (N2) hinzu. Mehr als 60% der Pkw und Kleintransporter (N2) fahren bereits elektrisch – Ziel bis 2030 sind in diesem Segment 100 %. Im Bereich N3 sollen bis 2030 ein Drittel des gesamten Fuhrparks auf alternative Antriebe umgestellt sein. Die dafür notwendigen Investitionen versteht das Unternehmen bewusst als Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft.

Eine wichtige Rolle spielt die seit 2018 betriebene Photovoltaikanlage am Standort Wien. Sie versorgt Stapler, das zum Teil automatische Lager sowie Ladepunkte für Mitarbeitende und Kund:innen und speist überschüssige Energie ins Netz ein. 2024 und 2025 konnten so rund 150.000 Kilogramm CO₂ eingespart werden – vergleichbar mit etwa 27 Flügen von Wien nach Tokio. Darüber hinaus engagiert sich Del Fabro Kolarik in der WKO Wien-Initiative „Zero Emission Transport“, bei der 32 Betriebe im 1. und 2. Bezirk möglichst emissionsfrei unterwegs sind. Das Projekt zielt neben der CO₂-Reduktion auch auf die Gewinnung von Daten für eine nachhaltige urbane Logistik.

Anschrift: Grillgasse 48a, 1110 Wien
Website: https://delfabrokolarik.at/ 
Kontakt: service.wien@delfabrokolarik.at

Das Bild zeigt Fahrzeuge von Del Fabro Kolarik.

Allgemeine Infos

Nutzungsverhalten: Die E-Nutzfahrzeuge fahren in erster Linie im urbanen Stadtverkehr und bewegen sich hier auf Umläufen. Nachts werden diese am Standort von Del Fabro Kolarik geladen.

Förderung: ENIN-Förderung

Flotte

N2: Lkw 3,5 – 12 t N3: Lkw > 12 t M3: Busse > 5 t & > 8 Sitze
Gesamtbestand 5 36
Elektrifiziert 2025 5 4
Elektrifiziert 2030 5 12

Technische Umsetzung

Ladeinfrastruktur:

  • Ladeinfrastruktur wird geleast, sodass Betrieb und Wartung ausgelagert sind.
  • LKW: 16 x 22 kW Ladepunkte + 5 Stellplätze vorbereitet für künftige Ladepunkte (auch Gleichstromladeinfrastruktur möglich)
  • Zusätzliche Ladeinfrastruktur für PKW: 14 x 22kW Ladepunkte + 3 Stellplätze vorbereitet für künftige Ladepunkte

Netzintegration:

  • LKW laden zu festen Ladezeiten. Je Ladevorgang werden etwa 80 % der Reichweite nachgeladen.
  • PKW laden bei Bedarf.
  • Erneuerbare Energien: PV-Anlage mit 309 kWp. Erweiterung und Speicher in Vorbereitung.
  • Lastmanagement ist nicht vorhanden.

Herausforderungen und Lessons Learned

„Der Einstieg gestaltete sich zunächst herausfordernd, da es nicht einfach war, ein geeignetes Fahrzeug der Klasse N3 zu finden, das unseren Anforderungen entsprach. Heute ist dies kein Problem mehr, da die Technik deutliche Fortschritte gemacht hat. Im Verteilverkehr mit geringen Transportweiten ist eine (Teil-)Umstellung des Fuhrparks heute kein Problem mehr – man muss es einfach tun!“ meint Stefan Wolf, Leitung Supply Chain Management bei Del Fabro Kolarik.
„Die größte Herausforderung besteht aktuell in den deutlich höheren Kosten im Vergleich zu konventionell betriebenen Fahrzeugen. Um diese Mehrkosten abzufedern und die Investition wirtschaftlich tragfähig zu gestalten, ist ein passendes und wirkungsvolles Fördersystem unerlässlich.“ Del Fabro Kolarik

Ausblick

Als Teil der Ottakringer Gruppe hat Del Fabro Kolarik bereits in ihrem Nachhaltigkeitsbericht 2019 den Weg bis 2030 vorgezeichnet, um ihre Verantwortung im Bereich Nachhaltigkeit umzusetzen. Dabei ist die Umstellung eines Drittels der N3-Flotte auf alternativ betriebene Fahrzeuge nur ein Teil. Pkw (M1) bzw. Transporter (N2) werden zu 100 % umgestellt.
„Jedenfalls sind flankierende regulatorische Strategien und Maßnahmen sowohl bei Anreizen (wie Förderungen, steuerliche Begünstigungen o.Ä.) als auch Restriktionen (wie Einfahrtsbeschränkungen, erhöhte Gebühren, o.Ä.) nötig, um die Umstellung am Markt zu beschleunigen. Technisch gesehen sind leistungsfähigere Batterien (erhöhte Reichweiten) kurz bis mittelfristig dringend notwendig, langfristig wäre bspw. ein Batterie-Wechselsystem sinnvoll.“ Del Fabro Kolarik